Freie Malerei und Bildhauerei

Bilder und Skulpturen

Ana de Medeiros - Malerin und Bildhauerin

Freischaffender Künstler

Stop! - Ich will endlich Frieden
Stop! - Ich will endlich Frieden

Arbeit und Absicht
"Gefälligkeitsbilder":

... Zu Beginn dieser Kriege, (Tschetschenien / Kosovo) fing ich an diese Thematik zu malen, allerdings bekam ich von den Leuten, die mich besuchten immer eine Art Ablehnung zu spüren, Ablehnung gegen die Farben: Rot, Schwarz und Weiß, die ich ursprünglich dafür gewählt hatte und mit der ich schon einige Bilder angefertigt hatte. Rot hatte ich als Symbol für das Blut verwendet, Schwarz für den Rauch des Feuers, und weiß für Angst und Ausweglosigkeit der Menschen. - Und insgesamt sollten diese drei Farben ihren Konflikt untermalen.

Tagtäglich und stündlich konfrontiert mit einer Flut von Informationen zu diesen Kriegen, durch ein elektronisches Medium, das Fernsehen, fügte ich letztendlich dieses Theme zu der Phase "elektrische Impressionen", zusammen, verbunden mit Werbespots für Telefonsex, die jede Nacht im Wechsel mit den Informationen zu einem Krieg in unserem Kontinent ausgetrahlt wurde...

Die Männer, die Kinder und der Krieg -
Die Männer, die Kinder und der Krieg

In jenen Bildern erzählte ich über die Verzweiflung der Menschen, die sich mitten in einem Krieg befinden, auf der Flucht sind, ohne zu wissen wohin und verzweifelt, weil sie nicht imstande sind, sich selbst, ihren Kinder oder anderen Angehörigen Schutz zu gewähren.
Da die Leute sich nicht damit auseinander setzen mochten - und ich wollte, daß sie sich zumindestens selbst fragten, was solche Bilder aussagen wollten, unterbrach ich doch die gewählte Art der Darstellung und begann mit Pastellkreide auf einem rauhen Papier, das gleiche Thema auf eine andere Art zu erzählen. Und dies sind nun "Gefälligkeitsbilder".
Das erste Bild heißt: ,,Schaut das Blut in meiner Hand !". Hier sitzt ein Mensch - sehr stilisiert gemalt. Mit einer Grimasse, dem Mund, den er leicht öffnet, als wollte er uns etwas sagen. Beim genauer Betrachten sieht man, daß die Töne der Farben um die verzweifelte Figur, stark erdverbundene Töne sind - der Mensch hat noch nicht seine ganzen Hoffnungen aufgegeben.
Das zweite Bild: ,,Zurück zum Wasser". Das Wasser, das das Feuer auslöscht, das Wasser der embryonalen Phase. Das Wasser, das reinigt und auch ein Teil der Landschaft ist, in der jeder aufgewachsen ist und ihn oder sie in sich heimkehren läßt... Die Hand, die vor einem Gesicht zu sehen ist wird dadurch des unsichtbaren Blutes entledigt, gewaschen.
Nächstes Bild, Bild Nummer drei:
,,Der in der Dämmerung, wartend auf die Sonnenzyklen". Eine Gestalt sitzt im Vordergrund, teils beleuchtet teils unbeleuchtet. Links geht die Sonne auf oder ist bereits schon aufgegangen, rechts geht sie unter oder ist vielleicht auch schon untergegangen. Beide Sonnen treffen sich um sich gleich wieder zu verabschieden. Ein Teil der Figur wird dunkler. Die Dämmerung tritt ein, oder ist bereits schon da. Der Mensch, alleine auf nur noch einem Bruchteil Grünem, denkt darüber nach, wartend auf neue Sonnenzyklen...
Viertens: ,,Blick aus einem anderen Stern". Ein Auge, eine Hand vor einem Mund, umkreist von Lichtern. Als ob ein Fremder aus einem anderen Stern erstaunt, entsetzt und faßungslos zu uns herblickte.
Bild fünf: ,,Der Hilfeschrei, einer unter vielen": Eine bizarre Figur stellt einen Menschen in den Farben des Feuers dar, mit dem Hintergrund verwachsen. Er, oder sie erhebt die Hände hoch und schreit es möge endlich aufhören.
Sechstes Bild: ,,Die verlorene Würde": Dieses Bild ist absichtlich nicht in Kreide gemalt, sondern in Acryl, doch mit einem ähnlichen Effekt in seiner Struktur. Hier ist eine Frau zu erkennen. lhr Hals wird übertrieben lang, um die Geschwindigkeit ihrer Flucht zu erhöhen, lhr Busen, ist deutlich angedeutet, ich habe dieses, als Signal für einen wahrscheinlichen sexuellen Mißbrauch dargestellt. Diese Frau rennt fort vom Ort des Geschehens, während sie befürchtet verfolgt zu werden und ohne anzuhalten einen ängstlichen Blick nach hinter über die Schulter wirft.
Siebtes: ,,Das Stundengebet". Wieder spielt die Sonne eine Rolle, die nur durch Farbe und die Art ihres Auftragens dargestellt wird. In diesem Bild gibt es weder einen Sonnenaufgang noch einen Sonnenuntergang, die Erde ist aus ihrem Gleichgewicht verrutscht... Sie selbst strahlt um sich fast gleichmäßig die gleiche Farbe aus. Da bleibt dann nur das Gebet. - Möge es uns doch helfen können. Ein bißchen bin ich es selbst auf dem Bild, denn es konnte uns alle treffen !
Das achte und letzte Bild dieser Serie:
"Stop! - Ich will endlich Frieden", benötigt meines Achtens keine Erklärung mehr.

Text: Ana de Medeiros, 1995


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Bilder Tschetschenien, Kosovo - Gefälligkeitsbilder
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